Das Gehäuse ist fertig :-). Endlich sind alle Teile gestrichen und zusammengebaut. Es hat am Ende doch länger gedauert als gedacht, aber es soll ja auch gut werden. Im Folgenden möchte ich euch beschreiben, was ich getan habe und möglichst Schritt für Schritt erklären, wie ihr das nachbauen könnt.

Das Ergebnis schonmal hier:


Wie also baut ihr euch dieses Gehäuse?

Ich versuche das mal heute mit wenigen Worten und dafür mit umso mehr Bildern zu zeigen. Ich habe mir eine Leimholzplatte aus dem Baumarkt geholt (Maße: 800mmx200mm mit einer Dicke von 16mm). Daraus habe ich als erstes alle Teile zurechtgeschnitten. Die Bodenplatte hat eine Größe (alles in mm) von 195×200, die Displayplatte von 200×140, die hintere Platte von 200×113 und die obere Platte von 200×85. Danach habe ich alle Teile zusammengeschraubt, um den ersten Blick auf das Ergebnis werfen zu können. Achtet darauf, dass ihr das Holz mit einem kleinen Bohrer vorbohrt, um das Holz nicht aufbrechen zu lassen. Überlegt euch gut, wo ihr bohrt, damit man die Stellen nachher nicht sieht.


Das sieht ja schonmal ganz gut aus. Später müssen wir noch den Überstand abschleifen, aber erstmal passen alle Teile gut zusammen. Damit wir den Touchscreen auf eine Ebene mit dem Holz einlassen können, habe ich den Touchscreen vermessen und mittig aufgezeichnet. Die Fläche habe ich dann mit einer Oberfräse auf 6mm ausgefräst. Die Ecken hab ich mit einem 2,8mm Fräser ausgefräst, damit keine großen Rundungen entstehen.

Ausserdem habe ich auch gleich noch ein Loch gebohrt, um später den „feststeckenden“ Touchscreen rausdrücken zu können und zwei Schnitte für die Kabel des Touchscreens. Diese habe ich mit Tape abgeklebt, damit keine feinen Holzspäne an den Kabeln reiben. Als nächstes habe ich in der oberen Holzplatte mehrere Löcher gebohrt. Eines für die Glühbirne und 4 weitere für die Schalter. Dann habe ich alles wieder zusammengesteckt und den Überstand der Touchscreen Platte abgeschliffen.

Nun wo das Ganze schon recht nett aussieht, war der erste Funktionstest dringend notwendig. Also alle Teile zusammengesteckt und irgendwo die Kabel hin. Stecker rein und hochgefahren.

Nun wo ich den ersten Funktionstest erfolgreich abgeschlossen habe, war es an der Zeit sich Gedanken über die Positionierung der gesamten Teile und die gesamte Elektronik zu machen. Die Glühbirne läuft mit 220V, das Display mit 12V und der Raspberry mit 5V. Da haben wir also schonmal ein Problem. Ich hab lange überlegt, ob ich mit Spannungswandlern arbeiten möchte, habe mich aber letzten Endes für eine viel pragmatischere Lösung entschieden. Es gibt ein 220V Kabel welches ins Gehäuse geht und vor einer dreier-Steckdose abgezweigt wird zum Schalter der Glühbirne. Das Display und den Raspberry Pi betreibe ich mit normalen Steckernetzteilen in der Dreierbuchse. Einfach und praktisch sollte es ja schliesslich sein.

Damit funktioniert auf jeden Fall erstmal alles, aber wir haben ja auf dem oberen Holz nicht nur einen An/Aus Stecker für die Lampe, sondern auch drei weitere Schalter für das On Screen Display. Von Hause aus kommt ein kleiner Controller mit der bereits mit kleinen Schalter vorverlötet ist. Diese habe ich ab- und meine Stecker angelötet. Danach mussten die Seitenteile ran. Dazu habe ich mir Sperrholzreste aus dem Baumarkt geholt. Diese habe ich mit einer Stichsäge zugeschnitten und festgenagelt. Jetzt nur noch Löcher für das Stromkabel, den Schalter und den geplanten USB Eingang gebohrt. Danach habe ich alles abgeschliffen, gestrichen, abgeschliffen, gestrichen und nochmal abgeschliffen und gestrichen. Am Anfang mit grobem Schleifpapier und dann immer feiner. Die Farbe ist Mahagoni. Damit das Ganze noch schicker aussieht, habe ich ein paar Kupferrohre genommen, um die Kabel durch diese zu führen. Steampunk eben :-). Hier die restlichen Bilder. Viel Spaß beim Nachbauen.

4 Responses to “Bau dir deinen eigenen Touchscreen PC für 100€ – Teil 2 – Das Gehäuse”

  1. eXayte sagt:

    Geiles Tuturial.
    Ich könnte mir vorstellen das dein Gehäuse in die Massenproduktion gehen könnte. einfach geil 🙂

  2. Roboman sagt:

    hehe. danke schön. steht jetzt hier auf meinem nachtschrank und sieht auch wirklich gut aus. für ne massenproduktion leider zu aufwendig, aber spass hat es gemacht :-).

  3. Thomas sagt:

    Tolles Ghäuse.
    Hast mich dazu ermutigt ebenfalls ein schickes Holzcase für meinen 2ten Pi zu basteln.
    Mein 1. hat ein LegoCase 😉

    Wo hast du denn diese tollen „Retro“ Schalter & Taster her…
    die sehen wirklich geil aus… Brauch ich unbedingt auch.

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